Agency Stories #1 – Der Gender-Report

Shownotes

00:00-01:05 Intro 01:05-03:45 Der Gender-Report 03:45-08:48 Aktiv, allein und arbeitend: So sehen Office-Bilder aus 08:48-12:07 Der Lächel-Faktor: Wieso Frauen auf Bildern immer lächeln müssen 12:07-16:26 Die Vorgangsweise: Analyse hunderter Bilder 16:26-20:31 Gut für PR und Gewissen: Wichtige Themen müssen an die Öffentlichkeit 20:31-24:23 Unsplash und Pixabay ade: Unternehmen sollen eigene Team-Fotos machen 24:23-26:56 Fazit 26:56-27:18 Outro

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00:00:00: Music.

00:00:05: Miriam: Mit unserem Podcast "Praxis-Talk Brand Storytelling" wollen wir euch inspirieren die Macht der Geschichten für eure Marken einzusetzen.

00:00:13: Dafür sprechen wir mit spannenden Persönlichkeiten aus der Kommunikationsbranche über ihre Erfolge und wie sie dahin gekommen sind.

00:00:21: Doch auch bei uns selbst, bei Mashup Communications, gibt es einiges aus dem Nähkästchen zu plaudern.

00:00:27: Was passiert eigentlich hinter den Kulissen einer PR und Brand Storytelling Agentur.

00:00:32: Darüber reden wir auf LinkedIn live und die Essenz dieser Agency-Storys gibt es nun auch noch mal hier als Podcast.

00:00:42: Miriam: Und da sind wir live! Hallo Johannes! Johannes: Hallo Miriam, warst du schon mal irgendwo live? Ich habe gerade überlegt und ich glaube ich war noch nie irgendwo live

00:00:53: mit Kamera auf mich gerichtet. Miriam: Nein, ich glaube, ich auch nicht. Es ist eine gute Übung! Es wird ja immer mehr live

00:01:00: im digitalen. Johannes: Ja, sehr gut.

00:01:04: Das erste Live-Video unsere Agency-Storys. Miriam: Ja, so habe ich es erst einmal genannt. Ich dachte zum Thema Storytelling passt das am besten. Johannes: Ja, und so können wir einfach über alles sprechen,

00:01:14: was gerade so in unserer Agentur passiert. Miriam: Genau, zum Beispiel, wo du gerade sitzt.

00:01:21: Erzähl doch mal! Johannes: Ja, das ist nicht Berlin. Ich sitze gerade in der

00:01:27: wunderschönen Toskana und hier werde ich auch bis Ende Oktober sein, weil wir das bei uns können! Du sitzt ja auch gerade nicht in Berlin und genau. Das nennt sich "Workation" und ich bin jetzt insgesamt sechs Wochen unterwegs: zwei Wochen arbeiten, zwei Wochen Urlaub, zwei Wochen arbeiten.

00:01:46: Es ist perfekt. Ich meine, du weißt ja selber, dass wir sehr viel zu tun hatten in der letzten Woche und ich bin mir sicher, dass ich es hier

00:01:54: besser geschafft habe, mit einem besseren Spirit, als wenn ich jetzt in Berlin gewesen wäre. Also ja, es ist super! Und gleich geht's auch schon weiter. Wir bleiben in der Toskana aber etwas weiter südlich.

00:02:06: Unser Haus, das im Hintergrund zu sehen ist, hat uns förmlich gebeten zu gehen diese Nacht. Miriam: Wieso?

00:02:13: Johannes: Wir waren draußen Abendessen und innerhalb von ein paar Stunden war unser komplettes Haus voll mit Ameisen

00:02:22: und zwar, wie wir dann erfahren haben, männlichen Ameisen, die riesig sind und fliegen können und die wohl gerade in dieser Jahreszeit ihre Königin suchen.

00:02:33: Ich glaube alle italienischen Ameisen haben ihre Königin bei uns im Haus vermutet.

00:02:38: Es war schrecklich schrecklich, aber darum sollst ja gar nicht weitergehen. Miriam: Aber jetzt geht ihr ja woanders hin. Johannes: Jetzt gehen wir woanders hin.

00:02:48: Aber auch Moskitonetze hätten uns nicht geschützt. Haben wir eigentlich schon ein Signal, ob wir

00:02:57: live sind? Miriam: Also, ich habe von LinkedIn die Benachrichtigung bekommen, dass ihr live sind. Ich kann jetzt nicht gleichzeitig streamen und aufnehmen. Ich glaube, das nimmt meiner Bandbreite alles ab. Aber lass uns doch mal ins Thema gehen! Johannes: Ja!

00:03:11: Aber männliche Ameisen haben Flügel. Das ist doch schon mal ein Learning. Es soll um unseren Gender-Report, bzw. um unseren Visuellen Storytelling-Report

00:03:24: im Gender-Kontrast, wie der volle Titel hieß. Weil es einfach auch am so viel ging. Da das einfach so das größte Herzens-

00:03:33: Projekt von uns intern war, wo viele viele Stunde eingeflossen sind, wollten wir uns darüber unterhalten.

00:03:39: Und da das auch bei uns im Team Fusion lag mit mir, gibt's da bist du doch ein paar Sachen, die du auch noch nicht weißt, wie er entstanden ist.

00:03:47: Vielleicht zeigst du ihr jetzt einfach? Miriam: Ja, ich versuch es mal. Es ist nicht so leicht, wie ich dachte.

00:03:56: Ich geh jetzt mal auf Teilen. Sieht man das jetzt?

00:03:59: Johannes: Ja! Miriam: Ja da ist der Visuelle Storytelling im GenderKontrast Reporter. Das war gar nicht so einfach alle Buzzwords in den Titel zu kriegen. Das weiß ich noch. Johannes: Ja, da es um so viel geht!

00:04:12: Ja, vielleicht sagen wir das, was es ist, zuerst. Wir haben alle Personen,

00:04:17: die auf den Karriereseiten der DAX30 zu sehen sind, nach sieben Parametern erfasst. Das war dann einmal Alter,

00:04:28: natürlich das Geschlecht und auch körperliche Merkmale. Den Schlankheitswahn gibt es jeder Branche gesprochen, aber was ist eigentlich mit den DAX30?

00:04:39: Und was uns auch wichtig war, und das haben wir wirklich nach Gefühl entschieden, war die Mimik, also ob die Person lächelt oder nicht lächelt,

00:04:50: dann die Bildkomposition, ob die Person alleine zu sehen ist oder in einer Gruppe und Aktivität,

00:04:58: ob sie auf Arbeit ist oder nicht. Man sieht ja auch so viele Studenten die im Park sitzen und komischerweise immer nur Frauen, die sich um die Work-Life-Balance bei sich in der Küche Gedanken machen. 

00:05:11: Und zuletzt die die Aktion, ob sie aktiv oder passiv ist, einfach in der Gesprächssituation, weil das sieht man ja auch sehr oft.

00:05:20: Wir hatten uns in der Vergangenheit mit den Storytelling-Reports schon oft mit den Karriereseiten beschäftigt, weil man Storytelling einfach wahnsinnig gut für Employer Branding und Karriereseiten auch benutzen kann und da sind uns dann

00:05:33: Immer wieder Bilder begegnet, wo einfach ja immer der Mann die Hand ausstreckt, immer der Mann gerade die PowerPoint erklärt, die Frauen immer wahnsinnig freundlich und wahnsinnig jung sind und das ist einfach so

00:05:49: ein Gefühl nach 30 Karriereseiten, was wir bekommen haben und dann habe ich überlegt... Miriam: Wie viele Bilder waren das? Das waren schon echt viele, oder? Wahrscheinlich über tausend, die ihr da ausgewertet habt.

00:05:58: Johannes: Ich weiß zwar nicht wie viele Bilder es waren, aber es waren fast zweitausend Personen. Wir haben ja die Gruppenbilder und dann jeder einzelne Person

00:06:09: analysiert.

00:06:10: Das war wahnsinnig viel Arbeit. Wir hatten in einer Excel-Tabelle dann sieben Spalten mit 0101010101 und es sind

00:06:22: unterm Strich fast 100 Stunden, die unser Team Fusion investiert hat. Als wir dann

00:06:32: die Auswertung gemacht haben und gesehen haben: "Ja, da gibt es Ergebnisse!

00:06:38: Und das waren nicht nur Gefühle, die wir hatten.". Das ließ sich tatsächlich mit Zahlen belegen, was für Unterschiede da gibt.

00:06:47: Vielleicht ja zeigst du oder wir können es auch noch mal erklären.

00:06:52: Miriam: Was soll ich zeigen? Johannes: Den Report. Aber wir können eigentlich auch zu den Ergebnissem gehen.

00:07:02: Miriam: Sieht man es? Johannes: Ja, sehr gut. Also das Ergebnis was mich am meisten

00:07:12: beschäftigt hat

00:07:14: war das AAA Problem, wie wir es dann genannt haben. Es müsste weiter oben sein.

00:07:23: Genau. Wir hatten ja die

00:07:26: Parameter 'aktiv' oder 'passiv' bei der Aktion, ob allein oder zusammen auf dem Bild und

00:07:34: ob arbeitend oder nicht arbeiten also die 3 As

00:07:39: 'aktiv', 'allein' und 'arbeitend', und wenn man sich eine Person auf einem Bild 'aktiv', 'allein' und 'arbeitend' vorstellt, dann ist das

00:07:47: eine Macherin oder ein Macher. Dass ich das so interpretieren lässt, lässt sich auch so belegen, dass 

00:07:56:

00:08:02: mit steigender Position, diese AAA Darstellung steigt. Sodass Manager eher in dieser Position 'aktiv', 'allein' und 'arbeitend' gezeigt werden

00:08:13: als Praktikanten. Und jetzt sieht man schon, 

00:08:17: bei den Praktikanten und Berufseinsteigern war es noch relativ ausgeglichen, da sind die Frauen genauso selbstständig wie die Männer und wenn man

00:08:30: weiter hoch geht in den Positionen, sieht man dann am Ende bei den ManagerInnen, dass nur noch ein Drittel der AAA

00:08:39: gezeigten Personen, Frauen sind und der Rest Männer.

00:08:44: Wir waren einfach super glücklich darüber, dass wir tatsächlich mit den Parametern ein Gefühl

00:08:53: belegen konnten.

00:08:55: Das umfasst eben das, was man immer sieht, und auch die Bilder, die wir im Report gewählt haben, waren ja auch beispielhaft dafür: Dass auf vielen Bilder der Dreh- und Angelpunkt immer noch der Mann ist und DAX30 sind ja Unternehmen, die eine Strahlkraft und Verantwortung haben.

00:09:14: Hast du noch ein Ergebnis, das du ansprechen möchtest?

00:09:19: Miriam: Also das mit den AAA fand ich tatsächlich sehr interessant, weil seitdem ich das weiß und darauf auch noch mal speziell gucke, fällt es mir so häufig auf. Es ist einfach

00:09:27: der Mann, der den Finger auf dem Bildschirm hält und die Frau, die dann nickend daneben sitzt. So ein bisschen mansplaning. Ich fand, und das war gar nicht unbedingt der Gender-Part, aber ich fand auch diese Darstellung von Azubis und Studierenden

00:09:43: total spannend. Azubis werden eher arbeitend gezeigt und Studierende immer so

00:09:49: zwischen den Vorlesungen, auf dem Unigelände, nur Smalltalk haltend.

00:09:54: Johannes: Das ist auch so ein Gefühl, was man eigentlich versucht aufzuheben.

00:10:01: Das ist eben dieser schuftenden Auszubildende. Die Unternehmen bieten ja tolle duale

00:10:13: Studiengänge und duale Ausbildungen an. Trotzdem wird über die Bilder transportiert wird, dass Auszubildende erstmal

00:10:24: viel öfter alleine sind und nicht sozial sind. Wenn wir jetzt von den extremen Unterschieden sprechen, waren es schon

00:10:32: 15%. Das sind ja direkt 200 Personen mehr sind, die so gezeigt werden.

00:10:42: Gezeigt wird, dass sie immer alleine arbeiten und vor allem das sie arbeiten. Wir hatten ja den Parameter bezüglich der Arbeitssituationen. Und Studenten

00:10:51: arbeiten einfach nicht so viel. In Zeiten, in denen duale Ausbildungen oder duale Studiengänge so hochgehalten wird, ist die  Bildsprache einfach noch nicht passend.

00:11:03: Miriam: Das fand ich auch echt spannend. Ansonsten sind viele Sachen aus meiner weiblichen Sicht einfach auch sehr bestätigend. Zum Beispiel dieses Bild von der lächelnden Frau. Ich nenne es mal den Lächle-Faktor.

00:11:15: Und ich lächle auch auf allen Bildern. Ich habe tatsächlich aus eigener Erfahrung gemerkt, dass wenn du ein muss jetzt auch alle lösche aber erstmal ich habe das nämlich auch einen schon gemerkt wenn du irgendwo ein Bild postest wo du nicht lächelst sondern ernst guckst, dann wirst du darauf angesprochen als Frau.

00:11:27: Also nicht so unbedingt dieses: "Lächle doch mal!", aber dieses "Ach, ich fand das andere Bild viel viel schöner von dir und hier guckst du so ernst" und "Da guckst du so streng". Da kommen gleich solche Attribute.

00:11:46: Johannes: Nicht mehr lächeln auf Bildern! Miriam: Nein, aber das kenne ich aus eigener Erfahrung und das ist einfach interessant zu sehen in den Statistiken.

00:12:00: Das ist auch einfach selbstauferlegter Druck, bisschen zu lächeln und freundlich zu sein. Man will ja auch

00:12:05: sympathisch rüberkommen und scheinbar ist es bei Männern aber anderer Standard.

00:12:10: Johannes:Das macht das gewaltige Thema auf, das seit Jahren eigentlich

00:12:17: offen besprochen wird, dass Frauen wenn sie sich genauso verhalten in einer Führungspositionen wie Männer einfach mit ganz anderen Attributen verbunden werden. Dann ist das eben nicht der total kompetente Typ, sondern die Furie oder die die eiskalte Managerin.

00:12:37: Und nicht nur das die freundlicher sein müssen der Report hat auch

00:12:42: gezeigt, dass sie jünger sein müssen. Die Formulierung bedeutet, dass die DAX30 sich das so vorstellen unbewusst.

00:12:51: Wir haben ja auch gesehen, dass Managerinnen auch einfach 15 Jahre jünger sind als ihre männlichen Kollegen.

00:13:01: Miriam: Obwohl ich auch meine, dass man anschauen sollte, ob es da eine Kausalität gibt. Also, ob es nur so dargestellt wird oder ob doch mit zunehmendem Alter, Familie und Kindern dann doch tatsächlich

00:13:14: viel weniger Frauen generell höhere Managementpositionen im höheren Alter sind, weil viele Frauen peu à peu ausscheiden. Das ist wahrscheinlich eine sehr valide Annahme.

00:13:25: Das ist so ein Henne-Ei-Problem. Natürlich kann man auch nicht mehr Frauen darstellen als

00:13:31: da sind. Generell glaube ich gibt's da verschiedene Baustellen, die alleine das auch aufzeigen.

00:13:41: Johannes: Jetzt weiß ich gerade nicht, ob es nur bei mir schlecht ankommt oder ob es auch bei LinkedIn schlecht ankommt, aber ich habe dich gerade nicht verstanden.

00:13:51:

00:13:58: Also dieses was ist und was sein soll und was man dann darstellt, darüber haben wir geredet.

00:14:04: Ach, wir sehen sogar Kommentare. Miriam: Ja, ich kann die anzeigen lassen. Unser erster Kommentar! Danke, Christina. Johannes: Liebe Grüße, Christina.

00:14:15: Ja, das fand sie auch sehr interessant. 

00:14:23: Miriam: Wir haben ja schon viel gesprochen, aber vielleicht erzählst du jetzt, wie wir den Report überhaupt gemacht haben. Aber eigentlich können wir beide auch erzählen. 

00:14:33: Johannes: Ich versteh dich leider nicht. Miriam: Ist es jetzt besser? Ich kann mal meine Audioeinstellungen ändern. Johannes: Ja, jetzt ist es besser!

00:14:44: Miriam: Vielleicht können wir einmal kurz drüber sprechen, wie wir den Report gemacht haben. Es war ja auch gar nicht so einfach, Storytelling zu quantifizieren.

00:14:54: Ich kann ja auch schon mal anfangen.

00:14:58: Das ist ja auch nicht unser erster Report. Wir hatten schonmal die DAX 30 unter die Lupe genommen, wo es generell um Storytelling auf den Karriereseiten ging. Da haben wir heute auch einen entspannen Beitrag von der Nora. Den kann ich eigentlich auch gleich später mal verlinken.

00:15:10: Da hatten wir echt einige Trial-and-Error-Versuche,

00:15:14: um diesen Report zusammenzustellen, weil wir doch erst dachten, dass Storytelling-Faktoren wie Werte und wie eine Geschichte dargestellt wird, das muss doch jeder nachvollziehen können, wie wir das so einstufen. Schnell haben wir gemerkt, dass es innerhalb unseres Teams

00:15:29: unterschiedliche Ansichten gab. Und dann haben wir es versucht, das auf die kleinsten quantifizierbaren Maße zu setzen. Einfach zu sagen, wie hoch ist der Anteil von

00:15:41: Menschen auf Bilder. Und so haben wir bei diesem Karrierereport Gott sei Dank auch für die nächsten gelernt, dass man wirklich versuchen muss

00:15:53: alles möglichst handfest

00:15:59: auszuwerten.

00:16:09:

00:16:15:

00:16:19: Johannes: Genau das war der große Unterschied zu den vorherigen Reports, dass wir da Bewertungssysteme

00:16:27: gemacht haben, die aus der differenziert waren. Also wir haben versucht es so objektiv wie möglich zu erfassen und haben es dann in andere Teams gegeben und ja geschaut das ist dann am Ende

00:16:42: eine stichhaltige Aussage. Bei dem Report war es jetzt

00:16:46: eben quantitativ, dass wir eine lange Excel-Tabelle hatten. Doch bevor wir zu dem Entschluss

00:16:55: gekommen sind, die Bilder zu quantitativ zu erfassen, sind wir erstmal relativ lang in die falsche Richtung gegangen.

00:17:05: Wir haben eben wieder versucht solche Kategorien aufzumachen und dann zu bewerten und das hat nicht funktioniert, weil bei Bildern eben

00:17:17: noch subjektiver ist, wie ein Bild aufgenommen wird. Doch wie eine Person wahrgenommen wird, das kann ich nach den sieben Parametern gleich sein und so haben wir dann

00:17:30: dieser Methode gewählt. Aber ich erinnere mich an ein Meeting, in dem uns dann

00:17:35: bewusst geworden, dass es so nichts wird und wir viel Arbeit reingesteckt haben.

00:17:41: Die war auch nicht umsonst, weil wir ja jetzt wissen, dass es so funktioniert. Aber wir mussten noch mal neu anfangen.

00:17:52: Das war dann ein Dämpfer

00:17:56: und als dann der Report, und das können wir jetzt auch sagen, von der Wirtschaftswoche dann aufgenommen wurde, auch mit einem tollen Interview von Nora, dann war es dann alles wieder wert.

00:18:09: Wir haben gemerkt, dass die Redakteure auch in anderen Medien sich wirklich toll auseinandergesetzt haben.

00:18:18: Sodass wir diese Gefühle, die wir auch hatten und die alle haben, tatsächlichen in Zahlen gießen konnten.

00:18:27: Ja da bin ich wirklich bin ich auch stolz auf unser auf Team und auch auf bei uns als Agentur, dass wir für sowas so viel Zeit haben.

00:18:36: oder uns so viel Zeit einräumen können, damit wir so was tolles machen.

00:18:41: Miriam: Wir können auch noch kurz zum Hintergrund sprechen, also warum wir das überhaupt gemacht haben. Also neben dem Grund, dass es halt eine PR-Maßnahme war, haben wir uns Ende letzten Jahres

00:18:52: einmal zusammengesetzt und auch für unsere Kunden überlegt, was sind denn so Themen, für die wir jetzt, über

00:18:58: das kommerzielle hinaus, stehen und uns einsetzen wollen.

00:19:02: Das haben wir für unsere Kunden überlegt und mit denen auch gemeinsam Themen erarbeitet, aber eben auch für uns selbst. Da kamen auch echt viele Sachen, wo wir dann gesagt haben, dass wir halt nicht alles auf einmal machen können. Wir konnten nicht

00:19:16: in die politische Richtung gehen, die Gender Richtung und Diversity. Und somit ist dieses Jahr Gender-Gerechtigkeit im weitesten Sinne das Thema. Das erleben wir ja auch selber als Agentur. 

00:19:32: Wir sind eine doch sehr weibliche Agentur in einem sehr männlichen Umfeld.

00:19:42:

00:19:48: Deswegen haben wir gesagt, dass wir uns dieses Jahr 

00:19:56: mit unserem Mitteln, die wir haben und mit unserer Expertise halt dafür einsetzen. Eben wenn es auch eben erst mal erstmal so etwas ist wie

00:20:03: detektivisch erstmal Themen aufzudecken und noch mal Fakten herzustellen. Wir können jetzt nicht um zum

00:20:11: DAX Unternehmen X rennen und sagen: "Ihr müsst es jetzt besser machen!", aber zumindest ein bisschen Awareness schaffen, dafür, wie man allein mit Bildwelten und mit Storytelling, als ganz einfachen Mitteln

00:20:24: schon eine Realität abbildet, die vielleicht gar nicht so stimmt oder vielleicht eine Realität abbildet, die man eher haben möchte. Das war jetzt so der Grund, warum wir das gemacht haben neben anderen Maßnahmen, die wir jetzt beim Thema

00:20:37: Gender-Gerechtigkeit auch angehen wollen.

00:20:41: Ich glaube auch, dass ihr viel Motivation brauchtet als ihr immer und immer wieder an den Report rangehen musstet. Damit ihr am Ende die Fakten

00:20:50: richtig habt. Der Report sollte auch unanfechtbar sein, damit da niemand hinkommen und sagen sagen, er wäre biased und dass es uns darum ginge Krawall zu machen. Darum ging es uns nicht. Wenn dabei rumgekommen, wäre, dass alles total

00:21:03: ausgeglichen ist und irgendwie interessante echte Realitäten dargestellt werden, dann wäre das auch ein tolles Ergebnis.

00:21:12: Johannes: An der Stelle ist es auch wichtig zu erwähnen, dass im Report keine einzelnen Unternehmen bloßgestellt werden. Es ist ein Gesamtresultat.

00:21:26: Bei dem Thema

00:21:29: Diversität Gendergerechtigkeit muss man natürlich Awareness schaffen, aber auch wissen dass unterschiedliche Branchen und unterschiedliche Unternehmen an unterschiedlichen Punkten anfangen. Wichtig ist nur, dass sie an einem Punkt anfangen

00:21:42: sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Wir haben ja auch die genderneutrale Sprache bei uns für interne

00:21:50: Sachen eingeführt, selbst wenn wir nur mit KollegInnen sprechen.

00:21:57: Da sehen wir ja auch im Gespräch mit Kunden, dass es wichtig ist, diese Gespräche zu führen. Man muss aber auch verstehen, dass es nicht für alle mit dem gleichen Tempo funktioniert.

00:22:12: Miriam: Ich muss auch sagen, dass ich diese Reports durch die Kriterien schon immer charmant fand. Wir sagen ja nicht nur:

00:22:21: "Das ist das Ergebnis", sondern zeigen, wie wir dahin kommen. Dadurch hat man eine eine Art Checkliste an der Hand. Ich selber habe auch gerade unsere Zeit überarbeitet und da

00:22:30: auch noch mal mit den Infos von dem Diversity-Workshop, den wir gehalten haben, gearbeitet. Und trotzdem bin ich mir sicher, dass ich nicht alle Realitäten abbilden konnte. 

00:22:40: Da ist tatsächlich sowas wie dieses AAA Problem, also welche Figur handelt hier gerade.

00:22:48: Es geht nicht nur darum, dass ein Mann und eine Frau abgebildet sind, sondern auch

00:22:52: wie sie interagieren auf diesem Bild und wer da wen berät und so weiter. Das war mir tatsächlich jetzt auch noch nicht so bewusst oder ich habe da noch nie drauf so genau drauf geachtet. Deswegen finde ich es es dann auch ganz, dass man eine

00:23:03: kurze Checkliste verinnerlicht und sensibilisiert ist bei der Bildauswahl. Häuft arbeitet man ja auch 

00:23:12: mit Stockfotos und merkt schnell, dass die Auswahl in die Richtung nicht besonders groß ist. 

00:23:18: Johannes: Und ich glaube, dass das auch Teil des Reports ist, aus dem die Unternehmen auch etwas mitnehmen können. Du sagst es, die Parameter geben schon etwas vor, worauf sie achten sollten.

00:23:32: Die DAX 30, die so viel Geld verdienen, arbeiten

00:23:38: arbeiten teilweise mit Stockmaterial. und Selbe wenn es nur so aussieht und keines ist, haben sie es auch nicht gut gemacht.

00:23:48: Das ist wahnsinnig wichtig und das sagt noch viel mehr als ne als eine Benefit-Liste auf der Karriereseite

00:23:57: Die Bilder sagen aus, wie deine zukünftigen Kollegen dich dabei angucken, du dich fühlst in dem Team und wie authentisch es ist. 

00:24:08: Das ist neben dem Gender-Aspekt das, was uns zuerst inspiriert hat zu diesem Report. Also Bilder sind so Vielsagen und 

00:24:21: transportieren Gefühle.

00:24:25: Welche Tipps hättest du denn sonst noch für Unternehmen, die demnächst Teamfotos machen? Miriam: Also, erst einmal eigene Teamfotos machen. Dadurch, dass ich mich viel damit beschäftige,

00:24:39: sehe ich immer wieder die gleichen Bilder. Unsplash ist 

00:24:43: auch bei uns eine beliebte Bilderquelle, weil es umsonst ist, aber mittlerweile bedienen sich da alle und jede Seite sieht gleich aus. Mittlerweile bin ich da kein Fan mehr von. 

00:24:54: Also macht selber Bilder, auch wenn sie vielleicht nicht so ganz hochglanzmäßig sind.

00:24:59: Ansonsten ist es wichtig

00:25:04: diesen Spagat zwischen Realität und Wunschrealität darstellen. Beim Thema Diversität kam es bei uns auch zu einer Diskussion: Wenn wir gerade kein diverses Team haben, wie sollen wir dann Diversität darstellen? Deshalb vielleicht eher eine Wunschrealität darstellen als 

00:25:20: die eine person of color auf allen Bildern zu haben.

00:25:23: Daran denke ich jetzt eher. Wenn ich an eine Bilderauswahl denke, denke ich an die Wunsch

00:25:34: Realität und versuche eher eine

00:25:36: positive optimistische Realität darzustellen.

00:25:46: Um eben auch die BewerberInnen anzuziehen, die ich vielleicht nicht in meinem persönlichen Dunstkreis so habe. 

00:25:58: Das ist für mich eine gute Guideline, zu denken, wie möchte ich die Welt gerne haben, auch wenn es noch nicht so ist.

00:26:03: Johannes: Das ist so das wichtigste was wir aus dem Diversität-Workshop, den wir mit Ciani hatten. Ciani Sophie Höhler, Gründerin von rosamag und ehemals Mashie.

00:26:18: Wir hatten einen Workshop, wie Diversität normal wird und da eben auch unter Unterschied zwischen was soll und was ist und soll man etwas darstellen, was man noch nichts ist und

00:26:29: soll man, kann man.. Es ist auf jeden Fall nicht besser, es nicht zu zeigen, auch wenn es noch nicht da ist.

00:26:35: Miriam: Und hast du noch etwas mitgenommen, dass du so für deine KundInnen oder für dich rausziehst?

00:26:45:

00:26:47: Johannes: Generell die Wichtigkeit von Fotos ist mir aufgefallen. Bei privaten Fotos hat man zum Beispiel 

00:27:01: gleich ein anderes Gefühl. Dann sieht man Bilder vom Team private Bilder.

00:27:05: Das muss natürlich zum Unternehmen passen.

00:27:13: Allerdings mir fällt gerade keine Branche ein, die nicht davon profitieren würde, wenn man mehr Persönlichkeit und mehr Mitarbeiter auch im privaten Umfeld zeigt.

00:27:23: Da kam ein Kommentar zum Thema Gender-Marketing und das möchte ich auch nicht ignorieren. 

00:27:30: Das ist natürlich auch ein riesiger Aspekt.

00:27:35: Vielleicht wollen die DAX 30, dass sich Männer bewerben. Vielleicht ist das einfach gewollt,

00:27:44: dass Männer sich dort bewerben, weil sie dann glauben die Hosen an zu haben. Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen. Miriam: Ich glaube, es ist schon angekommen, dass sich da was ändern muss. Ich glaube es ist eher die Realität.

00:27:58: Man sieht es ja auch branchenübergreifend. Da gab es neulich einen Shitstorm bei einem Fachmedium

00:28:08: in einem ganz speziellen Industriezweig. Da wurden 25 Mutmacher dargestellt wurden.

00:28:17: Und das waren dann 25 alte weiße Männer. Da hat sich der Chefredakteur auch der Kritik angenommen und meinte, dass das einfach alle Geschäftsführer der Branche seien. 

00:28:31: Das ist eben dieses Henne-Ei-Problem. Deshalb denke ich auch eher, dass bei der Bildauswahl in Zukunftsszenarien gedacht werden muss. Wir müssen da einfach hinkommen. 

00:28:41: Johannes: Wir tauchen ja als Agentur in so viele unterschiedliche Branche und es ist sehr sehr unterschiedlich, je nachdem 

00:28:50: was an wen verkauft wird. Frauen und Männer sind da noch sehr unterschiedlich.

00:28:59: Miriam: Ich finde gut, dass wir darüber gesprochen. Die Aufmerksamkeitsspanne unsere Zielgruppe ist bald erreicht.

00:29:12: Johannes: Möchtest du noch sagen, dass wir suchen. Miriam: Ja! Wir suchen! Wenn ihr jemanden kennt oder selbst an solchen tollen Reports arbeiten wollt, oder in Italien oder Südafrika arbeiten wollt, dann bewerbt euch gerne! Wir suchen PraktikantInnen immer, aber jetzt auch Trainees,

00:29:38: Berater/Beraterinnen, auf Junior-Level, Senior-Level. Auch spannend sind spezielle Fokussierungen wie Content, 

00:29:48: Content und PR – Hauptsache ihr wisst, wie man Geschichten erzählt auf allen möglichen Kanälen.

00:29:54: Dann bewerbt euch! Ich kann auch mal den Link zu unserer Jobseite noch mal in die Kommentare posten später.

00:30:01: Schreibt uns gerne, was euch gefallen hat und was euch nicht gefallen hat, was wir besser machen können.

00:30:18: Ich find es eigentlich ganz nett.

00:30:21: Wir experimentieren ja gerade auf sehr vielen Formaten auf LinkedIn. Wir wollen um diesen produzierten high-gloss Style etwas rumkommen. Ich finde es so ganz charmant, vor allem, wenn wir in so fachliche Themen gehen.

00:30:36: Vielleicht habt ihr noch Feedback.

00:30:37: Vielen Dank, Johannes! Johannes: Ich verlasse jetzt die Ameisen-Villa. Miriam: Viel Spaß bei deinem Umzug Italien.

00:30:47: Und dann sind wir mal gespannt, was das Thema und der Gesprächspartner/ die Gesprächspartnerin der nächsten Folge wird. Okay, dann tschüss.

00:30:57: Music.

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