Agency Stories #26 – Neue Karriere mit 40+

Shownotes

Entscheidung für einen neuen Weg: Ausbildung und Beginn bei Mashup

Der erfolgreiche Karriereweg von der Praktikantin zur Beraterin

Altersunterschiede als Vorteil für Teams

Ohne Motivation kein Motivationsschreiben!

Erfahrenere Mitarbeiter:innen und ihr Einfluss auf den eigenen Führungsstil

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Miriam Rupp [00:00:04]:

Miriam Rupp [00:00:04]: In unseren Agency Stories geht es um die Geschichten hinter den Kulissen unserer Agentur. Für die aktuelle Folge hatte ich das Vergnügen, mit Cleo sprechen zu dürfen. Besonders an ihrem Weg war der Entschluss, auch mit über 40 nochmal eine neue Ausbildung zu beginnen und somit einen neuen Karriereweg einzuschlagen. Dieser führte sie letztendlich zu uns und darüber, wie es dazu kam und wie es seitdem weitergeht, wird sie uns ein bisschen was erzählen. So, und nach einer kleinen Pause sind wir zurück mit unseren Agency Stories. Herzlich willkommen, Cleo! Schön, dass du mitmachst und dass ich mit dir heute ein bisschen darüber sprechen kann, wie es ist, nochmal quasi fast ganz von vorne anzufangen, mitten in der Karriere sozusagen. Das Thema ist neue Karriere mit 40 plus und da hast du ein paar Geschichten mitzubringen, weil du vor über einem Jahr zu uns gekommen bist, eben genau an diesem Punkt und dich für ein Praktikum beworben hast. Und vielleicht erzählst du mal so ein bisschen, wo du so herkommst, was dich zu uns getrieben hat und was seitdem passiert ist?

Miriam Rupp [00:00:04]:

Cleo Andrea Böhme [00:01:03]:

Cleo Andrea Böhme [00:01:03]: Ich habe eigentlich schon relativ viel gemacht. Also das war so ein wilder Mix. Ich habe nach dem Studium beim Fernsehen angefangen und bin da erst mal sieben Jahre hängen geblieben. Und habe dann noch mal eine Weiterbildung gemacht, Trainer, Coach, Mediator. Das lag mir sehr am Herzen. Ich wollte dann weniger Technik, mehr Mensch irgendwie. Und habe dann daraufhin eben als Trainerin und Coach bei verschiedenen Bildungsträgern gearbeitet, auch noch mal so Pi-mal-Daumen-mal-Fensterkreuz, sieben Jahre und war dann auch in der Unternehmerinnenberatung. Tatsächlich waren die letzten drei Firmen, in denen ich war, reine Frauenfirmen, sehr interessant auch. Und dachte dann, eigentlich wäre es perfekt oder sagen wir es so, ich wollte noch mal eine Ausbildung machen, Kauffrau für Marketing und Kommunikation, weil ich fand, das wäre das logische Resultat aus allem, was vorher war, ist. Ob das noch so eine kleine Sache ist, die noch fehlt.

Cleo Andrea Böhme [00:01:03]:

Cleo Andrea Böhme [00:01:50]:

Cleo Andrea Böhme [00:01:50]: Ich hatte unglaublich Lust drauf, noch mal eine Ausbildung zu machen. Und dann habe ich die gemacht. Und da musste ich mir eben im Rahmen dieser Ausbildung ein Pflichtpraktikum suchen. Und dann hatte ich da verschiedene Bedenken, wie das so enden könnte. Und ich bin sehr froh, dass es mich dadurch, durch diesen großen Zufall, zum Mashup verschlagen hat.

Cleo Andrea Böhme [00:01:50]:

Miriam Rupp [00:02:07]:

Miriam Rupp [00:02:07]: Und da kann man vielleicht noch mal direkt einhaken. Ich hatte das ja auch als Aufhänger genommen, so ein bisschen die Bedenken, die dann schon von außen kam oder auch von innen. Also Zum einen war da diese eine Dame bei der Arbeitsagentur, die meinte, ich hätte mich sonst gar nicht getraut, ihnen noch eine Ausbildung vorzuschlagen in ihrem Alter. Und du hattest auch geschrieben mal in deiner Story auf unserem Blog, dass du auch Bedenken hattest, dich zum Beispiel bei uns zu bewerben, weil du angenommen hattest, dass das nicht in Frage käme. Richtig?

Miriam Rupp [00:02:07]:

Cleo Andrea Böhme [00:02:32]:

Cleo Andrea Böhme [00:02:32]: Richtig. Also ich meine, die Dame von der Arbeitsagentur war super. Also ich kam ja mit der Anfrage, ob das möglich wäre. Und dann hat sie gesagt, „das finde ich ja toll, dass sie das möchten.“ Weil ich mich normalerweise nicht traue, weil sie da wohl viel gehört hat, so, ach Schule, das muss ja jetzt nicht mehr sein, so. Und dass jemand kommt und sagt, ich möchte das, genau das und so. Also ich habe da auch echt Glück gehabt, weil ich weiß, dass andere ganz schön fighten müssen eine Ausbildung und ich habe sie einfach so bekommen. Das war irgendwie schon toll. Die Ressentiments waren eher bei mir, glaube ich.

Cleo Andrea Böhme [00:02:32]:

Cleo Andrea Böhme [00:03:04]:

Cleo Andrea Böhme [00:03:04]: Man weiß ja nicht, worauf man sich da einlässt. Ich hatte mich ja nun gefühlte 100 Jahre nicht mehr auf ein Praktikum beworben. Dann denkt man so, okay, gucken die da drauf? Weiß ich jetzt gar nicht. Worauf wird da geguckt? Nur auf das, was ich mitbringe? Oder doch da drauf? Und dann ist es irgendwie seltsam, weil unter diesen ganzen Bewerbungen und alles vielleicht, keine Ahnung, Studenten Mitte 20 und dazwischen dann irgendwie ich, wie wird das werden und so? Aber es hat sich alles zum Guten gewendet. Tatsächlich waren die mehr bei mir, weil ich einfach nicht wissen konnte, wie es kommt.

Cleo Andrea Böhme [00:03:04]:

Miriam Rupp [00:03:36]:

Miriam Rupp [00:03:36]: Aber deine eigenen Bedenken, wie hast du sie dann überwunden? Also für dich selbst in dem Bewerbungsprozess zum Beispiel. Hast du dich bei bestimmten Firmen nicht beworben, weil du das von vornherein dachtest. Du hattest dich ja auch erst quasi erst mal gegen eine Bewerbung bei uns entschieden. Was hat dich dann doch dazu bewogen? Und wie war das dann zum Beispiel auch im Bewerbungsgespräch? War das ein Thema, was dir auf dem Herzen lag anzusprechen oder was an dich gar nicht angesprochen wurde? Ich war ja nun nicht dabei.

Miriam Rupp [00:03:36]:

Cleo Andrea Böhme [00:04:00]:

Cleo Andrea Böhme [00:04:00]: Ja, also ich hatte mir ja Mashup ausgesucht, wegen des Storytelling-Schwerpunkts. Das war mir wichtig, weil ich eben immer so viel mit Text zu tun hatte. Und das war mir unfassbar wichtig. Und weil ich eben gesehen hatte, Workshops, das ist natürlich Musik in den Ohren einer Trainerin, eines Coaches. Und ich dachte, wenn das nicht die perfekte Verquickung ist, dann weiß ich auch nicht. Also, dass ich mich das erste Mal nicht beworben habe, lag einfach an mir. Da war ich einfach Pflaume. Aber

Cleo Andrea Böhme [00:04:00]:

Cleo Andrea Böhme [00:04:25]:

Cleo Andrea Böhme [00:04:25]: als ich mich das zweite Mal beworben hatte, habe ich ja auch sehr schnell eine Antwort bekommen. Und ich hatte ja mein Vorstellungsgespräch mit Christina und Luisa und es war, mein Alter war überhaupt kein Thema, es war super erfrischend. Ich glaube wir haben uns über eine Stunde unterhalten, es hat sich nicht angefühlt wie ein Vorstellungsgespräch. Und es hat auch seitdem jeder, der zu Mashup gekommen ist, erzählt diese Geschichte. Es war so ein tolles Gespräch. Es war so schön. Man vergisst, dass es ein Vorstellungsgespräch ist. Alter, so was, ist überhaupt kein Thema. Sondern eher, wie gesagt, was können wir dir bieten? Was stellst du dir so vor? Was würdest du dir wünschen? Und so, was bringst du mit? Und es war einfach so schön, dass ich menschlich, auf menschlicher Ebene hat es da geklickt.

Cleo Andrea Böhme [00:04:25]:

Cleo Andrea Böhme [00:05:09]:

Cleo Andrea Böhme [00:05:09]: Und Alter war tatsächlich überhaupt kein Thema. Und war es dann später auch nicht. War das für euch Thema? Ich hab Christina später mal gefragt, sag mal, habt ihr auf mein Geburtsdatum überhaupt geguckt? Ich hat's halt noch drin. Und sie so, nee, ganz ehrlich. Man sieht ja dann, dass der Lebenslauf schon länger ist. Dann guckt man, was ist da alles drin. Dann fragt man einfach nach. Aber es ging jetzt Alter, da hat sie gar nicht hingeguckt.

Cleo Andrea Böhme [00:05:09]:

Cleo Andrea Böhme [00:05:34]:

Cleo Andrea Böhme [00:05:34]: Wie war das so vorher, als ihr das quasi bei der Vorauswahl... Wurde darauf geguckt, auf Alter überhaupt?

Cleo Andrea Böhme [00:05:34]:

Miriam Rupp [00:05:39]:

Miriam Rupp [00:05:39]: Naja, ich bin jetzt gar nicht so involviert, aber ich denke eigentlich nicht. Also das ist, wenn es ist vielleicht eher ein Thema, dass jemand zu jung ist und zu unerfahren. Also für Praktikum jetzt nicht, aber wenn man woanders einsteigt. Wir haben tatsächlich aber auch noch nicht Lebensläufe bekommen, wo das so offensichtlich ist, weil jemand vielleicht 50 plus ist, 60 plus, das geht ja schon gar nicht mehr. Also wo man es den Leuten vielleicht ansieht oder sowas, das haben wir natürlich nicht bekommen. Insofern, wir sind ja auch 30, 40 so und wenn man jemanden gegenüber hat, der quasi in einer ähnlichen Altersrange ist, dann nimmt man das ja eigentlich gar nicht wirklich den Unterschied wahr sozusagen. Also nein, dass es keine Rolle. Beziehungsweise manchmal, wenn sich jemand für ein Traineeship bewirbt und aber eigentlich noch kein Praktikum in dem Bereich gemacht hat oder ein bisschen zu unerfahren ist, dann ist das eher in der Richtung ein Indiz, dass es dann vielleicht auch ein bisschen, dass es dann noch ein bisschen an Erfahrung fehlt.

Miriam Rupp [00:05:39]:

Miriam Rupp [00:06:41]:

Miriam Rupp [00:06:41]: Aber schön, dass du quasi alle Hürden überwunden hast und bei uns dann auch geblieben bist. Du hast ja dann ein Traineeship gemacht, so quasi ein angedocktes Praktikum, schnell noch die restlichen Learnings dazu und dann relativ schnell Kundenverantwortung dann übernommen und bist jetzt Beraterin bei uns. Und wie ist es jetzt so für dich nach dieser Entscheidung, nach der Ausbildung und den ganzen Sachen, die da hinführten? Fühlst du dich quasi angekommen in einer neuen Karriere, wie du sie dir vorgestellt hast? Und da hast du zum Beispiel auch das Gefühl, irgendwie musst du jetzt vielleicht auch was nachholen, weil du eben später wieder eingestiegen bist. Wie geht es dir jetzt so generell damit?

Miriam Rupp [00:06:41]:

Cleo Andrea Böhme [00:07:13]:

Cleo Andrea Böhme [00:07:13]: Ich glaube, es hat sich alles sehr organisch ergeben und ja auch sehr schnell. Also es ging ja alles irgendwie ratzfatz. Es war ja auch ein sehr langes Praktikum, also ein halbes Jahr. Ich habe ja schon Vorkenntnisse mitgebracht. Das war ja eben nicht so, als ob ich jetzt niemand war, der niemals was mit Medien im weitesten Sinne zu tun hatte. Ich hab ja nun durch diese lange Fernsehgeschichte auch schon redaktionell gearbeitet. Und eben mit Text und Lektorat und sowas immer schon ganz viel zu tun gehabt. Das war es jetzt irgendwie nicht.

Cleo Andrea Böhme [00:07:13]:

Cleo Andrea Böhme [00:07:43]:

Cleo Andrea Böhme [00:07:43]: Und ich meine, wenn man Coach und Trainerin ist, hat man natürlich Kundenkontakt. Nicht eins kann dann beraten. Und dann fällt eben alles so zusammen, diese ganze Struktur. Ich hatte ja nichts erwartet, weil ich es ja vorher nicht wissen konnte, wie es sein würde. Und ich glaube, ich war auch in meinem ganzen Jahrgang die Einzige, die das Praktikum in einer PR-Agentur gemacht hat. Die waren auch meistens jünger, die mit mir die Ausbildung gemacht haben. Und da will man auch, dass es bunt ist und knallt und Werbung und so. Da geht es Wirklich mehr in Richtung Marketing.

Cleo Andrea Böhme [00:07:43]:

Cleo Andrea Böhme [00:08:17]:

Cleo Andrea Böhme [00:08:17]: Und ich glaube so mit dem Alter kommt PR.

Cleo Andrea Böhme [00:08:17]:

Miriam Rupp [00:08:23]:

Miriam Rupp [00:08:23]: Ich mach das seitdem ich 22 bin.

Miriam Rupp [00:08:23]:

Cleo Andrea Böhme [00:08:27]:

Cleo Andrea Böhme [00:08:27]: Ich meine jetzt, wenn ich da so geguckt habe, ich glaube ich war tatsächlich auch die einzige, wenn nicht sogar in ganz Berlin, die als Prüfungsthema in der mündlichen Prüfung PR genommen hat. Und nicht Marketing, oder irgendein Unterbereich von Marketing.

Cleo Andrea Böhme [00:08:27]:

Miriam Rupp [00:08:39]:

Miriam Rupp [00:08:39]: Also, PR ist so die Dinosaurier-Kategorie.

Miriam Rupp [00:08:39]:

Cleo Andrea Böhme [00:08:42]:

Cleo Andrea Böhme [00:08:42]: Naja, nein, so meine ich das gar nicht. Aber man muss natürlich Bock auf Text haben. Es ist halt sehr viel Textarbeit und Strategie und so. Und das ist, ich glaube, wie gesagt, mancher schätzt da mehr das Visuelle oder so. Und je jünger, umso mehr will man, dass es bunt ist und knallt. Das ist so das, was ich so auffällig finde. Und ich habe mir ja gesagt, innerhalb dieses Praktikums gucke ich mir eben an, ob es jetzt was für mich ist, ob es jetzt was völlig Wildes ist oder gut zu mir passt. Und das super irritierende war ja, dass ich war ja auch nicht einen Tag gefühlt wirklich Praktikantin.

Cleo Andrea Böhme [00:08:42]:

Cleo Andrea Böhme [00:09:15]:

Cleo Andrea Böhme [00:09:15]: Es hat sich ja angefühlt, als es war sofort so organisch, ein sehr, sehr schönes Miteinander. Ich bin sofort super einbezogen worden und konnte mit meinen Vorkenntnissen in Textarbeit gleich mal unglaublich punkten. Und dann hat sich alles so ergeben und es war einfach, es war so ein bisschen gissert, möchte ich behaupten. Und dann kam immer die nächste Sache, die nächste Sache. Ich hab mich natürlich wahnsinnig gefreut, als ich das mit dem, als ich dann das Traineeship machen konnte. War ja eine Zeit lang nicht ganz klar. Ich hab darauf auch nicht gebaut. Ich dachte tatsächlich, ich nehm jetzt das Praktikum, und dann schau ich mal, was kommt.

Cleo Andrea Böhme [00:09:15]:

Cleo Andrea Böhme [00:09:49]:

Cleo Andrea Böhme [00:09:49]: Aber man kann ja nicht Wetten darauf abschließen. Das ist jetzt, das ist ja der Idealfall, dass man durch das Praktikum irgendwo

Cleo Andrea Böhme [00:09:49]:

Miriam Rupp [00:09:56]:

Miriam Rupp [00:09:56]: einsteigen kann.

Miriam Rupp [00:09:56]:

Cleo Andrea Böhme [00:09:57]:

Cleo Andrea Böhme [00:09:57]: Aber man kann es ja, man kann ja nicht davon ausgehen. Und das bin ich halt nicht. Und umso verblüffter war ich, als es das dann trotzdem geworden ist.

Cleo Andrea Böhme [00:09:57]:

Miriam Rupp [00:10:04]:

Miriam Rupp [00:10:04]: Ja, sehr schön. Und wir freuen uns natürlich, dass du jetzt auch bei uns bleibst. Das ist ja auch nicht selbstverständlich von den Praktikanten und Praktikantinnen. Und du hast ja gerade gesagt, du hast ja bei deiner Ausbildung schon ein bisschen beobachtet, wie sie manchmal unterschiedliche Vorlieben auch, deine Spekulationen schon auch durch das Alter zum Beispiel so entsteht. Beobachtest du auch manchmal immer noch so im Arbeitsalltag mit deinen Kolleginnen irgendwelche Sachen, einfach auch vielleicht nur witzige Sachen oder so, wo du so merkst, okay du bist vielleicht eben keine dem Ende 20 mehr oder sowas? Oder auch Sachen, wo du merkst, ah gut, dass ich da bin. Da ist vielleicht sonst ein blinder Fleck gewesen an der Stelle durch deine Lebenserfahrung, dann eben nicht.

Miriam Rupp [00:10:04]:

Cleo Andrea Böhme [00:10:39]:

Cleo Andrea Böhme [00:10:39]: Ja, also im Großen und Ganzen erstmal fällt es gar nicht auf, möchte ich mal sagen. Aber es sind dann die kleinen Sachen. Manchmal auch. Also wo es natürlich am augenfälligsten wird, sind popkulturelle Bezüge. Ich weiß nicht, ich habe vor kurzem, was hatte ich erzählt, dass immer gesagt wird, meine Mutter lacht wie Lilo Pulver. Und dann sagt, und dann alles guckt und sagt, wer ist Lilo Pulver? Ich denke, okay, ich bin alt. Ich bin an dieser Stelle, finde ich, definitiv alt. Wobei das ja auch nicht mehr meine Generation ist. Ich meine nur, das sind so Bezüge.

Cleo Andrea Böhme [00:10:39]:

Miriam Rupp [00:11:09]:

Miriam Rupp [00:11:09]: Ich habe jetzt auch ein Fragezeichen.

Miriam Rupp [00:11:09]:

Cleo Andrea Böhme [00:11:13]:

Cleo Andrea Böhme [00:11:13]: Das sind so Sachen, an denen ich es dann merke. Aber im Großen und Ganzen, ich glaube, was man merkt einfach viel, gerade jetzt bei der Textarbeit, weil ich eben sagte, dass mir so Lektorat und Proofreading besonders liegt. Das sind so Momente, wo dann manchmal gesagt wird, so lass jetzt unbedingt Cleo noch einen Blick drüber werfen, dann ist es perfekt. Dann wissen wir auch, da stimmt irgendwie jedes Komma und so. Und da merke ich dann, okay, da wird mir vertraut, da habe ich halt meine Expertise, die habe ich halt wirklich langjährig. Und ansonsten, es ist nie irgendwie augenfällig geworden, irgendein Altersunterschied oder so. Eigentlich war es nie Thema, gar nicht.

Cleo Andrea Böhme [00:11:13]:

Miriam Rupp [00:11:49]:

Miriam Rupp [00:11:49]: Ja, du bist jetzt auch keine 100, also insofern, 40 plus ist ja auch noch mitten in der Gesellschaft.

Miriam Rupp [00:11:49]:

Cleo Andrea Böhme [00:11:55]:

Cleo Andrea Böhme [00:11:55]: Aber das ist ja schon so, im Team und so sind sie ja schon, also so im Schnitt, ich sag mal so, mindestens sechs, sieben Jahre jünger als ich. Und dann stellt sich eben auch die Frage, ist das, weil ... Ich weiß gar nicht, aber Praktikantin über 40 hattet ihr noch gar nicht und Trainee über 40 auch nicht?

Cleo Andrea Böhme [00:11:55]:

Miriam Rupp [00:12:12]:

Miriam Rupp [00:12:12]: Also Trainee auf keinen Fall, denke ich. Ich bin ja ... Wir sind jetzt fast 15 Jahre alt, Cleo, verzeih mir, wenn ich nicht mehr jedes Gesicht in Erinnerung habe. Aber es kann sein, dass wir vielleicht mal eine Praktikantin über 40 hatten. Aber wenn, dann war das auch nur eine sehr starke Ausnahme. Also in der Regel sind sie natürlich Berufseinsteigende, so Anfang, Mitte 20, manchmal sogar noch ein bisschen jünger. Und Trainees ist auch dann so in der Phase nach dem Studium.

Miriam Rupp [00:12:12]:

Cleo Andrea Böhme [00:12:38]:

Cleo Andrea Böhme [00:12:38]: Schon. Aber ich meine, wie ist es so andersrum, wenn jetzt das Team ein kleines bisschen anders durchsetzt ist? Wie ist es dann, führt sich das anders? Wie ist die andere Perspektive?

Cleo Andrea Böhme [00:12:38]:

Miriam Rupp [00:12:50]:

Miriam Rupp [00:12:50]: Wir haben gerade einen Kommentar reingekommen von Kiah. Ich gehe gleich auf die Frage ein. Also ich glaube, aus meiner Sicht ist es nochmal vielleicht ein bisschen anders, weil ich hätte mein Mashup gegründet als ich 24 Jahre alt war. Das heißt, fast jeder, den ich geführt habe, den ich führen sollte, war eigentlich älter als ich. Jetzt komme ich in so eine Phase, wo ich merke, ich bin eine von den Älteren. Das ist neu. Aber jetzt führe ich ja auch gar nicht mehr so viel persönlich, weil wir haben ja Teamleads und also ich habe da gar nicht mehr so viel. Ich bin eher ein bisschen Agenturführung im strukturellen Sinne, aber habe, so traurig es klingt, mit den Menschen als Führungsperson gar nicht mehr so viel zu tun.

Miriam Rupp [00:12:50]:

Miriam Rupp [00:13:27]:

Miriam Rupp [00:13:27]: In sofern, nein, bei mir ist es eher andersrum. Ich genieße es schon eher mit Leuten, die ein bisschen auf meiner Augenhöhe von der Lebenserfahrung auch zu sprechen. Also ich mag das ja generell, dieses Kooperative führen und mag es auch Gegenwind zu bekommen oder dass jemand auch mal Sachen hinterfragt und das trauen sich natürlich Jüngere nicht nur wegen ihrer Rolle oder ihrer Funktion als Praktikanten, sondern auch ein bisschen aufgrund von so einem gewissen Selbstvertrauen nicht so häufig und das merke ich schon, hat auch was mit dem Alter zu tun, dass es egal ist, in welcher Rolle man ist, dass es macht ein bisschen mehr... Das ist ein bisschen mehr Ping-Pong von der Kommunikation her, nicht immer nur in eine Richtung und das genieße ich eigentlich auch. Ist aber sicherlich auch eine Typfrage. Klar. Ja, gut, die Kiah, die hat gefragt, da sie sich gerade im Bewerbungsprozess befindet, was wäre euch persönlich wichtiger, wenn ihr jemanden einstellen müsstest? Ist euch zum Beispiel die Erfahrung wichtiger oder die Motivation für euch arbeiten zu wollen? Das ist jetzt eine allgemeine Frage an Mashup. Ich glaube, ich kann es ja auch ein bisschen deinen Senf dazu geben, was dir wichtig ist bei deinen Kolleginnen.

Miriam Rupp [00:13:27]:

Miriam Rupp [00:14:23]:

Miriam Rupp [00:14:23]: Aber ich glaube, es ist natürlich am besten immer der ideale Mix aus beidem. Also je nachdem, wo man eintritt, wir hatten auch schon Schülerpraktikanten zum Teil und die machen ganz tolle Arbeit oder Leute, die es wirklich noch im Praktikum machen, sich für das Studium zu entscheiden, einfach zu gucken, in welche Richtung sie gehen. Und dann puppen sich als total tolle Überflieger. Also sowieso bei jedem Praktikanten ist es halt einfach so eine Wundertüte allgemein. Und deswegen ist es auch gut, dass man sich so ein bisschen gegenseitig auch durch ein Praktikum beschnuppern kann. Weil manchmal klappt es eben auch nicht, auch wenn der Lebenslauf ganz toll aussieht. Aber ja, das ist glaube ich am Ende der Mix aus beiden. Also hoch motiviert zu sein und dann quasi keine Erfahrung mitzubringen, geht dann halt nur in dieser Form, ein Praktikum, sich mal ein bisschen zu beschnuppern sozusagen.

Miriam Rupp [00:14:23]:

Miriam Rupp [00:15:03]:

Miriam Rupp [00:15:03]: Und wenn man hochmotiviert ist, an dem Thema zu arbeiten, würde man ja auch schon mal privat irgendwas in die Richtung machen, denke ich einfach mal. Also irgendwas, was man ja auch ein bisschen zeigen, erzählen können, wie man sich mit Storys, Geschichten, Texten, Journalismus interessiert oder sowas. Aber klar, die Motivation ist natürlich, das merkt man auch, also man merkt eben auch Leute, die eine Standardbewerbung schicken und Leute, die wirklich Bock haben, bei uns zu arbeiten. Und das ist natürlich auch nicht nur schmeichelnd, sondern auch wichtig. Wie ist es bei dir so? Wie siehst du das bei den Kollegen? Naja, wenn sich jemand jetzt bewirbt, was hättest du für jemanden ... Oder was wäre dein Traumpraktikant oder Trainee, der jetzt in deinem Team landet?

Miriam Rupp [00:15:03]:

Cleo Andrea Böhme [00:15:38]:

Cleo Andrea Böhme [00:15:38]: Ja, ich glaube, ich glaube auch eine gute Mischung. Aber für mich ist es ja so aus dem Coaching, ich habe halt Bewerbungstraining und Selbstmarketing unterrichtet. Und ich habe diesen Vortrag halt 10.000 Mal gehalten mit bitte vorher ganz genau schlau machen und guckt, was euch eben wirklich an dieser Firma interessiert und was an den anderen ist als an anderen, was toucht mich da besonders. Und ich kann eben nicht 200 Bewerbungen rausschicken, die im Prinzip alle identisch sind bis auf den Firmennamen. Und dann mich wundern, wenn ich keinen Rücklauf bekomme, weil das natürlich nicht auf die Firma angepasst ist und weil ich da nicht genau geguckt habe. Ich würde eher sagen, immer wirklich schauen, wo ist die größte Schnittmenge, wirklich für mich emotional. Dann kann ich automatisch besser argumentieren im Anschreiben, also im Motivationsschreiben. Um ein Motivationsschreiben schreiben zu können, muss halt eine Motivation erstmal vorliegen.

Cleo Andrea Böhme [00:15:38]:

Miriam Rupp [00:16:29]:

Miriam Rupp [00:16:29]: Ich denke, das kann man auch nicht faken. Man muss man auch für sich entscheiden, ob ich wirklich zu der Firma passe, ob die Firma zu mir passt. Und da muss man sich eben ... Ich finde, ich habe manchmal das Gefühl, durch solche Bewerbungscoachings, was ich früher bekommen habe, das ist ja jetzt auch eine andere Zeit, hat man das Gefühl bekommen, ja, man muss das eben machen, um so ein bisschen aufzufallen oder irgendwie ein bisschen auch einzuschleimen, sozusagen. Aber ich finde es eigentlich eher wichtig, dass man einfach nur zeigt, ich verstehe, wo ich mich hier bewerbe. Ich verstehe euch und ich habe das Gefühl, wir passen gut zusammen. Und das muss man ja für sich wirklich verstanden haben. Und dann kommt es einem auch ziemlich leicht aus der Hand geschüttelt, glaube ich, so ein Motivationsschreiben. Gut, kleiner Exkurs dazu.

Miriam Rupp [00:16:29]:

Miriam Rupp [00:17:08]:

Miriam Rupp [00:17:08]: Zurück zu dir. Genau, vielleicht nochmal ein Aspekt, den wir vorab ja auch schon mal ein bisschen besprochen hatten. Was ja immer auch so mitschwingt bei der Entscheidung, mal ein bisschen von vorne anzufangen oder nochmal einen neuen Weg einzuschlagen, ist ja irgendwie auch verbunden mit finanziellen Bedenken. Weil du hast ja auch schon feste Jobs gehabt, du hast ja irgendwie auch schon da deinen Weg bestritten und sicherlich auch schon ein schönes Gehalt irgendwie aufgebaut und gehst ja quasi nochmal zwei, drei Schritte zurück. Welche Rolle hat das für dich gespielt in der Überlegung allgemein? Und jetzt auch in deiner weiteren Karriereplanung, wo du da jetzt stehst?

Miriam Rupp [00:17:08]:

Cleo Andrea Böhme [00:17:42]:

Cleo Andrea Böhme [00:17:42]: Also generell bin ich jetzt kein Mensch, der Karrieren plant oder sowas. Ich bin niemand, der so einen Fünfjahresplan hat oder so was und generell liebe ich Veränderungen. Deswegen war mir klar ... Und die, wie soll ich das sagen, ich glaube verstanden zu haben, dass die Heutzeit nicht mehr so funktioniert, dass man von der Wiege bis zur Bare bei VW arbeitet oder Opel oder so klassische deutsche Lebenswege nach dem Motto, Arbeitswege. Und ich glaube, wir müssen heutzutage, heutzutage funktioniert das nicht mehr so. Man muss, glaube ich, flexibler sein und schauen, ob noch irgendwas anderes kommt. Und man ist ja auch mit 20 ein anderer Mensch als später. Es kommt ja nicht nur einmal vor, dass jemand eine Ausbildung gemacht hat, studiert hat und dann 20 Jahre später sagt, ganz ehrlich, ich habe mich total davon wegbewegt. Mich interessieren jetzt einfach auch andere Sachen.

Cleo Andrea Böhme [00:17:42]:

Cleo Andrea Böhme [00:18:32]:

Cleo Andrea Böhme [00:18:32]: Und es ist schön, dass ich das habe und ich nutze das als Unterfütterung. Aber für mich hat sich nur die Frage gestellt, kann ich das realisieren? Also ist die Durststrecke zu lang oder kann ich das irgendwie stemmen? Und da hab ich gesagt, okay, hätte ich ohne Unterstützung auch nicht geschafft, aber es ging irgendwie. Und dann ging es so weiter. Ja, man könnte das als Karriereknick bezeichnen, aber es ist ja was ganz anderes. Also es ist ja kein Knick, es ist ja eine Richtungsänderung. Und natürlich könnte ich sagen, andere in meinem Alter, ich hasse diesen Satz, haben vielleicht sich in einer Firma hochgearbeitet. Womöglich das und das erreicht, sind da Leiterinnen von X, Y. Aber ja, wozu sich vergleichen? Es sind ja verschiedene Lebenswege. Und die sind dann eben auch unterschiedlich.

Cleo Andrea Böhme [00:18:32]:

Cleo Andrea Böhme [00:19:17]:

Cleo Andrea Böhme [00:19:17]: Und wer das eine mag, muss das andere mögen. Also wenn ich was ändern will, wenn ich irgendwo relativ neu anfange, ist ja klar, dass es ein Einstiegsgehalt gibt. Und ich kann teilweise mit den Sachen von vorher profitieren, aber das ist irgendwie logisch. Und ja, nein. Es gibt diesen schönen spruch „comparison is the thief of joy“. Deswegen.

Cleo Andrea Böhme [00:19:17]:

Miriam Rupp [00:19:39]:

Miriam Rupp [00:19:39]: Das sieht man ja grne auch auf Social Media oder so. Oder auch als Firma, wenn man sich mit anderen Firmen vergleicht und auch immer denkt die anderen sind so viel erfolgreicher als ich. Wie gemein, wie doof. Aber es ist ja eigentlich, wenn man sich auf sich konzentriert, kann man ja eigentlich auch zufrieden sein. Ich denke, damit haben wir doch einfach ein schönes Abschluss-Learning. Vielleicht ein kleiner bisschen Zen-Moment sozusagen hier zum Abschluss. Und Ich danke dir, dass du da noch mal so offen drüber gesprochen hast, über deinen Weg. Und dann schauen wir mal, wie es so weitergeht. Vielen Dank Cleo!

Miriam Rupp [00:19:39]:

Cleo Andrea Böhme [00:20:07]:

Cleo Andrea Böhme [00:20:07]: Ich bleibe gespannt auf jeden Fall.

Cleo Andrea Böhme [00:20:07]:

Miriam Rupp [00:20:12]:

Miriam Rupp [00:20:12]: Hey, dir hat unsere aktuelle Podcast-Folge gefallen? Je nachdem, wo du sie gehört hast, lass uns doch ein Sternchen, ein Like, ein Kommentar oder eine Empfehlung da. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.

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